Wir leben Industriekultur!

Erfindergeist – damit punktet die Region seit vielen Jahrhunderten. Weltbekannte Maschinenbauunternehmen waren und sind im Siegerland zu Hause. Eine Hommage an diese Pioniere ist das Technikmuseum Freudenberg – und doch viel mehr! Ein lebendiger Ort für alte Geschichte und junge Geschichten, ein außerschulischer Lernort, ein exzellenter Veranstaltungs- und Eventschauplatz und ein eindrucksvoller Standort südwestfälischer Industriekultur.

Made im Siegerlandeine Hommage an die regionalen Pioniere

Siegerländer Unternehmer bauten schon früh Dampfmaschinen. Namen wie A. u. H. Oechelhäuser in Siegen (später Siegener Maschinen AG), Gebrüder Klein in Dahlbruch oder Gebrüder Weiss klingen noch nach. Später entstand aus den Betrieben Klein und Weiss das heute weltweit erfolgreich agierende Unternehmen Siemag. Bereits 1834 bauten die Gebrüder Klein Dampfmaschinen „Made im Siegerland“. Auch Adolf Waldrich baute in seiner 1842 gegründeten Reparaturschlosserei ab den 1860er Jahren Dampfmaschinen, verlegte sich aber schon bald auf den Bau großer Werkzeugmaschinen. Der Maschinenbau und seine Ingenieurskunst sind auch heute noch eines der Standbeine der Wirtschaftsregion Siegerland, mit einer langen Tradition. Soweit die Historie.

Das Technikmuseum Freudenberg erinnert mit seiner 120 Jahre alten Maschinenfabrik an diese Gründerzeit. Dampfmaschine, transmissionsgetriebene Werkzeugmaschinen, eine alte Schmiede mit zwei Schmiedefeuern und drei Federhämmern-wetteifern mit tonnenschweren Motoren.

Bewegte Veranstaltungen.

… alles bewegt sich. Diesen Museums-Slogan darf man gerne ernst nehmen. Denn der Veranstaltungskalender hält viele regelmäßige Mit-Mach-Veranstaltungen bereit, bei denen man alte Technik wortwörtlich bewegen und begreifen kann. Immer im Portfolio: Workshops, bei denen alte Handwerkskünste wie Schmieden, Spinnen oder Weben neu entdeckt werden können. Oder spezielle Workshops für Kinder, die angewandtes Wissen auf phantastische Art vermitteln. Interaktiv, intensiv und für Große und Kleine gleichermaßen lohnend sind die regelmäßigen sonntäglichen Themen-Führungen: die Sonntag Extra-Angebote.

Bewegende Momente gibt’s alljährlichen den Treffen historischer Fahrzeuge und Motorräder, dem Schmiedefest oder der Weihnachtswerkstatt. Festivals, Lesungen, Kabarett und Theatervorführungen, oftmals durchgeführt in Kooperation mit regionalen Kulturveranstaltern, komplettieren das durchdachte Veranstaltungskonzept. Das ist Genuß mit allen Sinnen und für jedes Alter.

Interaktive Sonderausstellungen, die in den vergangenen Jahren pure Inspiration sorgten: die Peter Lustig-Ausstellung, die Leonardo da Vinci-Ausstellung, die Ausstellung zum Film „Fräulein Stinnes reist um die Welt“ oder die „Tour der Sinne“. Zukunft braucht Phantasie: Deshalb ist die nächste tolle Sonderausstellung schon in Planung!

Teamarbeit begeistert. Kooperationen bereichert.

Damit sich das einzigartige Museum inhaltlich und baulich weiterentwickeln kann und alte Technik auch in Zukunft fasziniert, setzt das Technikmuseum Freudenberg auch in Zukunft auf das ehrenamtliche Engagement langjähriger und neuer „Mit-Macher“. Etwa wenn in Projektteams „alte Schätzchen“ wiederbelebt werden. Ein gutes Beispiel dafür: Die Rekonstruktion eines acht Tonnen schweren, 65 Jahre alten Herford-Motor.

Südwestfalen ist eine der ältesten Industrieregionen Europas. Seit dem Mittelalter steht hier die Metallverarbeitung im Fokus – und die Kooperation mit den Regionen an Rhein, Ruhr, Sieg, Bigge und Lenne. Die Südwestfälische Eisenstraße, ein früher Vorläufer der Sauerlandlinie BAB 45 und eine wichtige Handelsstraße, verbindet schon seit 500 Jahren das Siegerland, das Märkische Sauerland und den Kreis Olpe mit Westfalen – ein historisch gewachsenes Wasser-Eisen-Land.

2002 schlossen sich etliche Museen an diesem Handelsweg zum Verein „WasserEisenLand“ zusammen. Langjährige Kooperationen im kulturellen, künstlerischen, pädagogischen oder touristischen erzeugen musealen Mehrwert. Die bewährte, gezielte Vernetzung des Technikmuseums mit Verbänden, Institutionen, Museen und Vereinen sorgt für infrastrukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung, hohe Zukunftsfähigkeit und eine gelungene Vermarktung der vielen Mit-Mach-Angebote.

Der wichtigste regionale Ankerpunkt: das Technikmuseum Freudenberg. Kein Wunder: das Technikmuseum Freudenberg ist inzwischen ein High-Light an der Themenstraße Täler der Industriekultur der Europäischen Route der Industriekultur ERIH.

Lernwerkstatt PepperMint – Mitmachen & verstehen

Kindliche Neugier trifft Faszination Technik! Mitmachen, begreifen, entdecken, erleben – das Obergeschoss des Technikmuseum Plus ist ein wahres Eldorado für kleine Entdecker und Tüftler. PepperMint, die neue, bestens ausgestattete Lernwerkstatt im Obergeschoss bietet eine ganze Etage Zukunftstechnologie und viel Platz für phantasievolle, begreifbare, praktische Wissensvermittlung. Ob Schulklassen oder Gruppen – hier entdecken kleine Nachwuchstalente im prägenden Kindergarten- und Grundschulalter die Grundlagen der Technik: unmittelbar begreifbar, erlebbar, fassbar, verständlich – und mit viel Spaß. Unser Motto: Raus aus dem Klassenzimmer, der Kita, dem Kinderzimmer – rein ins Mitmach-Museum 4.0.

Nachwuchstalente willkommen. Mitmachen erwünscht.

Zukunft heißt PepperMINT. Denn die neue Lernwerkstatt lädt kleine und große Technikfans zu technischen Entdeckungstouren ein. Qualifiziert und ausgezeichnet von der Regionale Südwestfalen verbindet dieser „Außerschulische Lernort Technik“, besonders dank seines kind- und jugendgerechten MINT-Konzeptes (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) historisches Wissen mit zukunftsorientierter Technik. Im Mittelpunkt der Museumspädagogik: die altersgerechte Förderung der Fach- und Führungskräfte von morgen und übermorgen. Basierend auf den erlebbaren Erkenntnissen alter Technik und ihrem unkomplizierten, genialen Kraftübertragungssystem setzt die Lernwerkstatt auf phantasievolle, praktische Wissensvermittlung durch angewandte Technik. Dieses Konzept, das in enger Kooperation mit dem Kreis-Schulamt und der Universität Siegen konzipiert wurde, macht das Mitmach-Museum 4.0 zu einem besonderen Lernort. Denn hier gibt´s in Kooperation mit externen pädagogischen Partnern, darunter der VDI (Verband Deutscher Ingenieure), tolle Workshops und handlungsorientierten Sachunterricht mit intensiven Experimentierphasen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Gewappnet für eine erfolgreiche Zukunft

Wir gehen mit der Zeit!  Inzwischen können die Besucher auf Touchscreen – Bildschirmen viele Facetten des Museums digital erleben.

Drei weitere Projekte zur Industriekultur stehen an:

  • Der Bau einer „Feuermaschine“, ein Nachbau der ersten Dampfmaschine von 1712, entwickelt von Thomas Newcomen in England. Diese Maschine wird mit Dampf betrieben werden und hat für den europäischen Kontinent ein absolutes Alleinstellungsmerkmal!
  • Eine Ausstellung zur Freudenberger Wirtschaftsgeschichte durch Neugestaltung der Leim-Leder-und Filzausstellung, ergänzt um eine Ausstellung zu den früheren Freudenberger Stahlhämmern, in denen ein hervorragender Stahl für die Klingenindustrie im Bergischen Land geschmiedet wurde.
  • Für die Erweiterung des Angebotes im Außerschulischen Lernort entwickelt zur Zeit eine Arbeitsgruppe von Ehrenamtlichen des Museums, bestehend aus einem Diplomphysiker, zwei Elektroingenieuren, einem Hochschulprofessor der Physik und einem Studienrat, ein Unterrichtskonzept zum Bau von elektronischen Schaltungen für die Steuerung von mechanischen Aufbauten.

Ein darauf aufbauendes, zweites Projekt, beschäftigt sich mit der Programmierung und Steuerung von technischen Anlagen.

Diese Unterrichtseinheiten sind für Jugendliche ab der 7. Klasse gedacht und werden sowohl für Schulklassen und als Workshops außerhalb der Schule angeboten.

Und alles bewegt sich doch!